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Es entstand
1
neben der bereits erwähnten ersten Siedlung „Marienfeld“ – als zweite
Gründung „Neu-Tiflis“. Hier siedelten vor allem Handwerker der 2. Kolonne mit ca. 60
Familien. Im Jahr 1861 erfolgte die Eingemeindung nach Tiflis. 60 Werst von Tiflis entfernt
kam es bei Bortschaly zur Ansiedlung der Kolonnen 2-5 mit 135 Familien. Sie nannten ihre
Siedlung „Katharinenfeld“.Weitere kleinereGründungen inGeorgienwaren: 4. „Elisabethtal“
(35
Werst südwestlich von Tiflis bei Somchiti mit 65 Familien), 5. „Alexandersdorf “ (acht
Werst nördlich von Tiflis bei Didube gelegen mit 23 Familien), 6. „Petersdorf “ (zw
ö
lf Werst
von Tiflis, die angesiedelten 17 Familien mussten bald wegen Streitigkeiten mit der Kirche
und ansässigen Landbesitzern in das einen halben Werst entfernte Marienfeld übersiedeln).
Die verbliebenen Kolonnen zogen weiter in Richtung Elizavetpol’, in das heutige
Aserbaidschan. Hier entstand als
7.
Gründung
Annenfeld“.
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Werst von Elizavetpol’ und
155
Werst von Tiflis entfernt, wurde diese Kolonie aus den Kolonnen 6 und 7 mit 84 Familien
gegründet. Die Kolonnen 8, 9 und 10 mit 127 Familien (501 Personen) mussten zunächst
in Elizavetpol’ überwintern, bis sie 187 Werst entfernt von Tiflis und sieben von Elizavetpol’
Ostern 1819 an der Stelle des ehemaligen Tatarendorfs „Chanluklar“ die Ortsgründung von
Helenendor
f
vornehmen konnten und ihre Zuteilung von 2.600 Desjatinen Land erhielten.
Den ersten der Tod, den zweiten die Not, den dritten das Brot.“
Nach anfänglichen großen Schwierigkeiten (Krieg 1826-28,
Epidemien, Dürren) war bis 1850 die Zahl der deutschen Siedler in
Südkaukasienauf562Familien(oder2.864Personen)angestiegen,die
sich überwiegend landwirtschaftlich betätigten. Bis zum Ausbruch
des Ersten Weltkrieges hatten sich aus den zwei Muttersiedlungen
Helenendorf/Chanlar/Göy Göl (1819) und Annenfeld/Schamchor/
Schämkir (1819) in Aserbaidschan (Gouvernement Elizavetpol’)
folgende Tochtersiedlungen gebildet: die Dörfer Tschinarli bei
Helenendorf (Georgsfeld, 1888), Irmaschli bei Schämkir (Eigenfeld,
1906)
sowie in der Nähe des heutigenAkstafa, die SiedlungenHäsän-
Su
(
Aleksandersfeld, 1902), Vurgun (Grünfeld, 1906), Chätai bei
Akstafa (Elisabetthal, 1914.) sowie Tovuz (Traubenfeld, 1912). In
enger Beziehung zu Helenendorf stand die Schweizer Kolonie der
Familie Siegenthaler in Todan und der Ausflugsort Chadschikänd in der Nähe der Bergseen
um den Göy Göl, der im Sommer auch als Erholungsort für Unternehmerfamilien aus Baku
diente.
Noch 1871 meldete Botschafter Reuss nach Berlin, dass es schwierig wäre, einen Konsul
zu finden, da die „zu den zahlreichen deutschen Kolonien gehörigen Persönlichkeiten leider
Etikett der Firma
Gebr. Vohrer Elizavetpol’
1.
Die Zahlenangaben variieren je nach Quelle bzw. Autor und dienen hier nur als Richtwert.