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der südlichen Provinzen Persiens und dem Vordringen venezianischer und genuesischer
Händler über das Schwarze zumKaspischenMeer im15. und16. Jahrhundert gewanndasGebiet
zwischen Gilan und Schirvan erneut europäische Bedeutung für den Seidenhandel, dessen
Haupttransportadern über Tiflis oder Derbent jeweils Schamachi im heutigen Aserbaidschan
kreuzten. Das Erstarken der Osmanen, der Perser und Russen machte den Kaukasus zum
Zankapfel machtpolitischer und merkantiler Interessen im 17. Jahrhundert, was europäische
Reisende bewusst anzog.
Bereits im 15. Jahrhundert hatte der Münchener
Hans Schiltberger
1
(1381 – 1440)
im
Zusammenhang mit seiner Flucht aus der tatarischen Sklaverei über Kaukasien berichtet.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts begleitete der gebürtige Sachse
Georg Tectander von der
1.
Schiltberger befand sich 1396–1417 in tatarischer Gefangenschaft und besuchte mehrere Regionen des Timuridischen Großreiches
darunter Tscherkessien, Mingrelien, Schirvan, Dagestan; seine Erinnerungen prägten bis ins 16. Jh. das Bild über die Mongolenherr-
schaft (Fallmayer und Hammer-Purgstall, 1882; Langmantel, 1885).
Karte aus Herbersteins Rerum Moscoviticarum (1571)