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Wasser zu versorgen. Im September 1885 wurde in der Nähe von Maschdagi der erste Brunnen
gebohrt, der 20. bis 25.000 Eimer Wasser am Tag lieferte. Aber trotz erfolgversprechender
Anfänge zeigte sich bald, dass dasWasser zu salzhaltig war und auch imweiterenUmkreis keine
Süßwasservorräte erschlossen werden konnten. Mit der Bitte um weitere Lösungsvorschläge
wandte sich die Stadtverwaltung Anfang der 1890er-Jahre u.a. an die Ingenieure Altuchov
(
Moskau), Dumon (Paris) und G. G. Rojt (Tiflis). Letzterer stellte sein Projekt zur Nutzung
des Kura-Flusses 1893 vor. Aber auch hier schreckten die Abgeordneten vor den hohen Kosten
zurück; zugleich wurde die Qualität des Wassers stark angezweifelt. So fiel die Entscheidung
zunächst zugunsten des Baus einer Entsalzungsanlage aus. Bereits im Januar 1894 wurde das
erste Wasser in Baku zu einem Preis von 0,5 Kopeken für einen Eimer Trinkwasser und 0,625
Kopeken für einen Eimer Brauchwasser in Baku verkauft. Die Anlage funktionierte bis 1898,
als die Stadtduma mit der Aktiengesellschaft „Artur Koppel” (Berlin) einen Vertrag über den
Bau einer Entsalzungsanlage nach dem System von Ingenieur Jagen abschloss. Bereits ein